Eels – The Deconstruction
Besetzung:
E (Marc Oliver Everett) – guitar, vocals
Kool G Murder – bass guitar
P-Boo – guitar, bass guitar, keyboards, drums
The Deconstruction Orchestra & Choir
Label: E Works Records
Erscheinungsdatum: 2018
Stil: Independent Rock
Trackliste:
1. The Deconstruction (4:10)
2. Bone Dry (3:42)
3. The Quandary (0:54)
4. Premonition (3:12)
5. Rusty Pipes (4:04)
6. The Epiphany (2:18)
7. Today Is The Day (3:03)
8. Sweet Scorched Earth (3:02)
9. Coming Back (0:58)
10. Be Hurt (3:59)
11. You Are The Shining Light (3:39)
12. There I Said It (2:50)
13. Archie Goodnight (0:48)
14. The Unanswerable (2:08)
15. In Our Cathedral (3:19)
Gesamtspieldauer: 42:12
„The Deconstruction“ heißt das inzwischen bereits zwölfte Studio-Album der Eels, alias E oder Marc Oliver Everett. Ganze vier Jahre mussten die Fans auf dieses neue Album warten, doch das Warten hat sich definitiv gelohnt. Es dauert nur ganz wenige Akkorde und man hat die Band sofort erkannt – ohne das Album jemals zuvor gehört zu haben. Dieser so typische Sound der Musik gepaart mit der Stimme des Marc Oliver Everett – unverwechselbar. Alle Titel auf „The Deconstruction“ wurden einmal mehr von Marc Oliver Everett geschrieben, beim Einspielen standen ihm erneut, die bereits auf dem Vorgänger-Album beteiligten Musiker Kool G Murder sowie P-Boo zur Seite. Die restliche Instrumentierung übernimmt das Deconstruction Orchestra samt Chor, welche im beiliegenden Booklet nicht genauer aufgeschlüsselt werden.
Das Zusammenspiel von sehr sanften und nachdenklichen Liedern mit anderen, deutlich rockigeren Stücken, dies sind auch auf „The Deconstruction“ die Zutaten, die ein Eels-Album immer zu etwas Besonderem werden lassen und jede Menge Abwechslung bieten. Eine packende Intensität der Musik, gerade in den hauchzart instrumentierten Stücken, gepaart mit der leicht rauchigen Stimme des Marc Oliver Everett, das hat was, das klingt ergreifend und oftmals einfach nur schön. In diesen Stücken lebt E die ganze Melancholie aus, welche seit seinem ersten Eels-Album „Beautiful Freak“ seiner Musik innewohnt. Ganz anders klingen dagegen die etwas rockigeren Lieder. Die Bremse wird gelöst und gleichzeitig scheint das Wetter schöner zu werden. Jetzt wallen die Akkorde deutlich heller und optimistischer auf.
Und schließlich gibt da noch die irgendwie „speziellen“ Titel, die man ebenfalls häufig auf einer Eels-Platte findet. Diese sind meist anders instrumentiert und verströmen eine ganz eigene Atmosphäre. Auf „The Deconstruction“ heißt dieses Lied „Rusty Pipes“ und ist eine der Nummern des Albums, welche gleich mit dem ersten Mal des Hörens ins Ohr geht. Ein wiederkehrendes und leicht variiertes Motiv, bestehend aus sanften Querflötenklängen sowie sehr zurückhaltendem, etwas verfremdeten Chor-Gesang, der nur ein zartes „Oh“ wiedergibt, sorgen hier für die ganz spezielle Stimmung des Titels. Musik die wirkt und nachhallt.
Fazit: Auf dem zwölften Album der Eels mit dem Titel „The Deconstruction“ gibt es einmal mehr diesen typischen Eels Sound zu hören, der alle Fans der Band für das vierjährige Warten belohnen wird. Sanfte, in sich gekehrte, fast zerbrechlich anmutende und melancholische Lieder sowie fröhlichere und rockigere Stücke. Dazu immer eine besondere musikalische Atmosphäre, welche die Eels deutlich von anderen Bands unterschiedet. Sehr viel Melodiösität in knapp einer dreiviertel Stunde Musik gibt es auf „The Deconstruction“ zu hören, wobei die besonders schönen Momente die ruhigeren sind. Mitte bis Ende Juni stellen die Eels ihr Album auch in fünf Konzerten in Deutschland vor. Auch ein Eels-Konzert ist ein Erlebnis. Elf Punkte.
Anspieltipps: The Deconstruction, Premonition, Rusty Pipes