Gazpacho – Missa Atropos
Besetzung:
Jan Henrik Ohme – vocals
Thomas Andersen – keyboards
Jon-Arne Vilbo – guitars
Mikael Krømer – violins & mandolin
Kristian Olav Torp – bass
Lars Erik Asp – drums
Label: KScope
Erscheinungsdatum: 2010
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. Mass For Atropos I (1:43)
2. Defense Mechanism (6:29)
3. I Was Never Here (3:12)
4. Snail (3:39)
5. River (6:07)
6. Mass For Atropos II - You're Going To Die Up Here (2:06)
7. Missa Atropos (8:25)
8. She’s Awake (3:42)
9. Vera (7:26)
10. Will To Live (3:07)
11. Mass For Atropos III (1:39)
12. Splendid Isolation (8:33)
13. An Audience (2:52)
Gesamtspieldauer: 59:06
„Missa Atropos“ heißt das sechste Album der norwegischen Progressive Rock Band Gazpacho. Das Album erschien am 26. November im Jahr 2010 auf dem Plattenlabel Happy Thoughts und KScope. Auf „Missa Atropos“ hört man überaus eingängigen und melodischen Progressive Rock, der in Harmonien schwelgt und an vielen Stellen mitzureißen versteht. Inhaltlich wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der sich in einen Leuchtturm zurückzieht, um die Ankunft von Atropos zu erwarten. Atropos ist eine von drei Schwestern aus der griechischen Mythologie, neben Clotho und Lachesis, die den Faden des Lebens, also die Lebenszeit eines Menschen mittels eines Stabes nachmessen. Ist die Fadenlänge erreicht, schneidet Atropos diesen durch und der Mensch stirbt.
Hatte die Musik von Gazpacho früher mal an Radiohead, A-ha, Porcupine Tree und Marillion erinnert, so ist nun hauptsächlich noch Marillion der Steve Hogarth Phase übriggeblieben. Allerdings gefällt mir der Ansatz von Gazpacho etwas besser, als jener der späteren Marillion. Die Musik schwelgt quasi in Harmonien und schönen Melodien, die unverzüglich ins Ohr gehen. Jan Henrik Ohmes Stimme gleicht nun auch noch etwas mehr dem Gesang von Steve Hogarth, besitzt allerdings noch eine größere Spannbreite. Massenkompatibel ist das auf „Missa Atropos“ zu Hörende kaum, wer allerdings Musik in der Richtung des eingängigen Art Rock liebt, die oder der kommt mit dieser Platte voll auf ihre beziehungsweise seine Kosten. Über allem schwebt einmal mehr diese latent vorhandene Traurigkeit in der Musik der Norweger, die bei dem Inhalt des Albums dieses Mal auch nicht weiter überraschen dürfte.
Auf „Missa Atropos“ gibt es einige Höhepunkte – und dazu glücklicherweise keine Ausfälle. Alles klingt und wirkt auf diesem Album. Besonders angetan haben es mir dabei die Titel „Defense Mechanism“, „River“, „Vera“, „Splendid Isolation“ und „An Audience“. Dichte und intensive Musik die, besitzt man dieses „Progressive Rock Gen“, einen oftmals packt und nicht mehr loslässt. Alle Titel beinhalten eine große Varianz in sich, sind abwechslungsreich und atmosphärisch vollgepackt. Fand ich die Scheibe beim ersten Hören „ganz gut“, so hat sie sich mit jedem weiteren Durchlauf weiter gesteigert, auch wenn sie diesen einen „Übertitel“ nicht beinhaltet. Jedoch ist diese Musik ganz eindeutig als jene von Gazpacho auszumachen, alleine das ist schon ein Gütesiegel.
Fazit: Schwelgerischen, harmonischen, melodiösen und eingängigen Progressive Rock bekommt man auf „Missa Atropos“ von der norwegischen Band Gazpacho serviert. Das Album ist überaus abwechslungsreich, obwohl die Musiker von Gazpacho ihren Liedern durchaus einen unverwechselbaren Stempel aufdrücken. Wer gerne in intensive und atmosphärische Lieder eintaucht, die oder der kann das auf diesem Album bestens erleben. Das klingt schon sehr hörenswert. Elf Punkte.
Anspieltipps: Defense Mechanism, River, Vera, Splendid Isolation, An Audience