LCC – Bastet
„8 tracks laying forth a deep listening journey into the netherworlds of human experience, movement, ritual and space“. Dieser Satz ist gewaltig. So beschreibt das spanische Frauenduo Las CasiCasiotone, LCC, die eigene Musik auf ihrem neuesten Werk „Bastet“. „Bastet“ ist der Name der in der ägyptischen Mythologie als Katzengöttin dargestellten Tochter des Sonnengottes Ra. Sie steht für weibliche Macht und ist als Göttin der Musik bekannt.
Das Album läuft schon zum zigsten Male und ich weiß noch immer nicht, wie ich diese Musik in Worte fassen soll. Ja, es ist eine Mischung aus vielen Bildern, Szenen, Gefühlen. So, als ob alles mit einer weißen Leinwand begonnen hat und sich dann Ana Quiroga und Uge Pañeda einfach dem freien Lauf der Farben hingegeben haben. Keine Grenzen, wild und scheinbar planlos, wahrlich eine Mischung aus „menschlichen Erfahrungen, Bewegung, Ritualen und Raum“. Das Ergebnis ist alptraumhaft, brutal, direkt, verstörend und doch so einzigartig schön.
Es ist Musik, geschaffen wie für Theater und Film, man kann sich all jenen Szenen hingeben, die man denn vor dem inneren Auge sehen will. Ich weiß, man muss diese Art von Musik mögen, die eigentlich nur alleine in den eigenen vier Wänden gehört werden kann. Oder zumindest zugänglich gemacht werden kann. Denn für LCC braucht es Zeit und Raum, um die ganze Größe dieser bewegenden Klangwelt zu öffnen.
Gerade läuft zum achten Mal hintereinander das Stück „Ka“. Es erscheint monoton, immer wieder das Zerschlagen von Glas, ein dumpfer Beat, ein einlullender Takt. Und doch, dieses Stück wächst, spannt immer mehr diesen Bogen des Verlaufs, Ungewissheit, was da noch kommen mag. Am Ende bleibt nur, diesem ver-rückten Soundspiel noch einmal und noch einmal zu begegnen, sich auf ein Neues hin- und mitreißen zu lassen. Ein fantastisches Album für Hinhörer!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen