Mittwoch, 7. Juli 2021

U.K. – U.K.

 



U.K. – U.K.


Besetzung:

Eddie Jobson – electronic violin, keyboards & electronics
John Wetton – voice & bass
Allan Holdsworth – guitars
Bill Bruford – kit drums & percussion




Erscheinungsjahr: 1978


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. In The Dead Of Night (5:34)
2. By The Light Of Day (4:28)
3. Presto Vivace & Reprise (3:08)
4. Thirty Years (8:09)
5. Alaska (4:42)
6. Time To Kill (4:57)
7. Nevermore (8:13)
8. Mental Medication (7:29)

Bonus Tracks der remasterten Wiederveröffentlichung:

9. In The Dead Of Night (Single Version) (5:38)
10. Mental Medication (Single Edit) (3:25)

Gesamtspieldauer: 53:13



Im Jahr 1978 war die Blütezeit des Progressive Rocks bereits vorüber. Viele der damals in diesem Genre aktiven Bands verhedderten sich im Mainstream Rock oder gar im Allerwelts-Pop. Umso überraschender war es dann, dass sich mit U.K. eine Band aus namhaften Musikern zusammenfand, die nochmals einen Höhepunkt des Progressive Rocks auf Platte pressten. John Wetton, Mitglied bei King Crimson, Family, Uriah Heep und Roxy Music, Bill Bruford, ebenfalls Mitglied von King Crimson und natürlich der Schlagzeuger von Yes, Eddie Jobson spielte bei Curved Air, Roxy Music und in Frank Zappa’s Band sowie Allan Holdsworth, der bei Soft Machine, Gong, Tempest und The Tony Williams Lifetime aktiv war, bildeten U.K. und setzten einen der letzten Progressive Rock Höhepunkte der 70er Jahre.

U.K. von U.K. ist ganz bestimmt kein Mainstreamalbum geworden und sogar für den Progressive Rock etwas Besonderes. Denn auf dieser Platte verschmelzen die Musiker immer wieder die Grenzen zwischen besagtem musikalischen Genre Progresssive Rock und Jazz Rock, der hier vor allen Dingen durch das Gitarrenspiel des Allan Holdsworth mit eingebracht wird. Das Album beinhaltet somit auch keine lieblichen Melodien, die einem sofort ins Ohr gehen. Doch vertrauter werden einem die acht Stücke schnell, wenn man das Album wieder auflegt. Vertrackt bleibt die Musik allerdings an einigen Stellen trotzdem.

Die einzelnen Lieder vollführen viele Wendungen, spielen mit den Atmosphären und Stimmungen und gehen häufig ineinander über. Dabei klingt das Gehörte oftmals eben gerade gar nicht so eingängig, manches Mal sogar auch ein klein wenig sperrig, was die Lieder allerdings sogar auch spannender werden lässt. Immer dann, wenn eine komplexe Struktur in schließlich doch vorhandenen Wohlklang aufgelöst wird, berührt und packt diese Musik nochmals mehr.

U.K. von U.K. ist keine Platte geworden, die man nebenbei hören kann, hier wird schon die ganze Aufmerksamkeit von Hörerin beziehungsweise Hörer verlangt und auch eingefordert, möchte man diese Musik auch verstehen und genießen. Trotzdem erschließt sich auch mir nicht alles auf diesem Album, welches in der remasterten Fassung noch zwei Bonus-Lieder aufweist. Der Klang dieser Ausgabe ist klasse, die beiden Zugaben sind leicht oder stark gekürzte Fassungen zweier Lieder des Albums, um auch hier noch eine Single veröffentlichen zu können.

Fazit: Progressive Rock mit jazzigem Einschlag bekommt man auf U.K. von U.K. zu hören. Nicht alles auf dem Album ist eingängig und melodiös, doch auch diese Passagen gibt es. Und nimmt man sich die Zeit, diese Platte öfters aufzulegen, wird man immer mehr belohnt, denn das Album wächst mit jedem Durchlauf. Zehn Punkte.

Anspieltipps: By The Light Of Day



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