Tocotronic – K.O.O.K.
Besetzung:
Dirk von Lowtzow – Gitarre, Gesang, Synthesizer auf 1, 13, 15 und Klavier auf 8
Jan Müller – Bassgitarre, Synthesizer auf 8, 16
Arne Zank – Schlagzeug, Slide-Guitar auf 3, linke Gitarre und Programmierung auf 7, Spezialeffekt, Melodie-Gitarre und Triangel auf 11, Gitarrenbits auf 15
Gastmusiker:
Micha Acher – Bläserarrangements auf 2, 5, 17 und Steicherarrangements auf 10, 14, 17, Flügelhorn auf 2
Thies Mynther – Synthesizer auf 3,4,5 und Spezialeffekt auf 1 und Klavier auf 3
Carol von Rautenkranz – Panflöte auf 4
Hubert Pilstl – Waldhörner auf 2, 5, 17
Ulrich Wangenheim – Baßklarinette auf 2,5 und Tenorsaxophon auf 5
Dascha Lukaschewitsch – Celli auf 10, 14
Luciana Beleaeva – Geigen auf 14, 17
Jefimija Brajovic – Geigen auf 14
Daniel Eichholz – Becken ã Due auf 14
Label: Rockotronic Records
Erscheinungsjahr: 1999
Stil: Pop, Rock
Trackliste:
1. K.O.O.K. (2:26)
2. Das Unglück muss zurückgeschlagen werden (4:20)
3. Jackpot (3:13)
4. Die Grenzen des guten Geschmacks 1 (3:40)
5. Let there be Rock (3:58)
6. Unter der Schnellstraße (2:34)
7. Tag ohne Schatten (2:40)
8. Das Geschenk (6:56)
9. Das sind keine Rätsel (4:47)
10. Jenseits des Kanals (4:11)
11. Der gute Rat (2:21)
12. Um die Ecke (gedacht) (3:02)
13. Die neue Seltsamkeit (4:46)
14. Morgen wird wie heute sein (4:23)
15. Die Grenzen des guten Geschmacks 2 (2:36)
16. Rock Pop in Concert (3:51)
17. 17 (11:18)
Bonus Tracks der Wiederveröffentlichungen:
18. Ja (3:52)
19. K.O.O.K. (Take 2) (2:31)
Gesamtspieldauer: 1:17:34
„K.O.O.K.“ heißt das fünfte Studioalbum der deutschen Rockband Tocotronic. Es erschien am 26. Juli 1999 ursprünglich auf dem Plattenlabel L’age d’or. Auch eine englischsprachige Version des Albums wurde veröffentlicht, die allerdings nicht in Deutschland zu beziehen war. Im Jahr 2009 wurde das Album wiederveröffentlicht und enthält die beiden Bonustitel „Ja“ sowie eine alternative Version des Titelliedes „K.O.O.K.“.
„K.O.O.K.“ klingt sehr viel rauer als die späteren Veröffentlichungen von Tocotronic und dabei doch zugänglicher als die ersten Alben der Band. Mit „K.O.O.K.“ wurde die Musik von Tocotronic zum Teil zugänglicher und dementsprechend auch kommerziell erfolgreicher. Immerhin platzierte sich die Scheibe auf Platz 7 der deutschen Charts. Vorher war noch kein Album der Band in die Top Ten eingetreten. Die nachfolgenden Alben – Stand 2021 – sollten allerdings noch erfolgreicher werden.
So richtig eingängig klingt „K.O.O.K.“ selten, dafür an der einen oder anderen Stelle neben rau und ungeschliffen auch noch etwas schräg. Somit benötigt man durchaus einige Durchläufe, um sich diese Lieder auch wirklich zu erschließen – allerdings nicht immer klappt dies endgültig. Manche der Titel bleiben einem auch längerfristig verschlossen.
Doch dann befinden sich auf „K.O.O.K.“ eben doch auch wahre Höhepunkte, die Spaß machen gehört zu werden. Dies wären die Lieder „Das Geschenk“, „Jenseits des Kanals“ sowie „Morgen wird wie heute sein“. „Das Geschenk“ klingt so wunderbar rau und roh, als ob Tocotronic es zu Beginn einfach laufen lassen, meditativ ein Thema auswalzen, bis sich der Titel langsam steigert. Das klingt weder kommerziell noch angepasst und trotzdem wunderbar einnehmend. „Jenseits des Kanals“ ist eine getragene Nummer, die einen mit ihrer Atmosphäre ganz schnell einfängt. Und auch hier spielt die Steigerung im Titel eine große Rolle. Bei „Morgen wird wie heute sein“ verhält es sich ähnlich. Dieses Mal kommen sogar noch Streicher mit zum Einsatz.
Nun aber zum eigentlichen Höhepunkt auf „K.O.O.K.“. Das Lied „17“, über elf Minuten lang. Die Band entwickelt das Lied langsam, vorsichtig, nimmt sich dafür jede Menge Zeit. Das mag für die eine oder den anderen etwas langwierig klingen, denn es passiert das ganze Lied über wahrlich nicht allzu viel. Wenn man es allerdings schafft in dieser Stimmung einzutauchen, dann klingt „17“ fast schön betörend, ganz sicher meditativ. Klasse gemacht und ohne Kompromisse durchgezogen.
Fazit: Es begeistert nicht alles auf „K.O.O.K.“, welches in den seltensten Fällen kommerziell und niemals anbiedernd klingt. Trotzdem stellte dieses Album den Durchbruch für Tocotronic dar. Die Höhepunkte auf dem Album ragen heraus, nur wenige Lieder sind dabei nicht hörenswert, ein Teil der Stücke läuft hingegen einfach so mit. Insgesamt überzeugt „K.O.O.K.“ dann aber doch und wird zu einem gelungenen Album, welches sich lohnt gehört zu werden, wenn man sich auch gerne mal eine Platte erschließt. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Das Geschenk, Jenseits des Kanals, Morgen wird wie heute sein, 17
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