Freitag, 8. September 2023

Glass Hammer – Dreaming City

 



Glass Hammer – Dreaming City


Besetzung:

Steve Babb – bass, keyboards, lead and backing vocals
Fred Schendel – keyboards, guitars, backing vocals
Aaron Raulston – drums
Reese Boyd – guitars, lead and backing vocals
John Beagley – lead and backing vocals
Brian Brewer – guitars
Susie Bogdanowicz – lead vocals
Joe Logan – lead vocals


Gastmusiker:

Barry Seroff – flute
James Byron Schoen – guitar solo (11)




Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Hard Rock, Progressive Rock, Pop


Trackliste:

1. The Dreaming City (7:14)
2. Cold Star (7:29)
3. Terminus (4:19)
4. The Lurker Beneath (1:41)
5. Pagarna (3:33)
6. At The Threshold Of Dreams (4:11)
7. This Lonely World (4:52)
8. October Ballad (4:10)
9. The Tower (2:44)
10. A Desperate Man (4:12)
11. The Key (6:13)
12. Watchman On The Walls (11:35)

Gesamtspieldauer: 1:02:20



Glass Hammer sind eine sehr „fleißige“ Band. In schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen die US-Amerikaner neue Alben. „Dreaming City“ ist bereits ihre achtzehnte Veröffentlichung und erschien im Jahr 2020 auf dem Plattenlabel Arion Records.
 
„Dreaming City“ ist erneut ein Konzeptalbum geworden, welches die Fantasy-Geschichte von Skallogrim erzählt. Dieser Bursche ist ein Schwertkämpfer, der mit dunkler Magie in Konflikt geraten ist. Er ist auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe, die er schnellstmöglich finden muss, um sie vor dem Tod zu retten. Unterstützt wird er dabei durch Terminus, seinem Schwert und Talisman, welches ihm hilft seine Gegner zu besiegen. Fantasy pur also.

Was man „Dreaming City“ keinesfalls absprechen kann, dass ist die Abwechslung, die man auf diesem Album zu hören bekommt. Zu Beginn und gegen Ende rockt die Scheibe beachtlich. Im mittleren Teil hört man dann auch vermehrt den Einsatz des Synthesizers, der Sound klingt künstlicher und mag thematisch gar nicht so richtig zum Anfang und Ende des Albums passen. Langeweile kommt da zwar nicht auf, eher eine gewisse Art der Überraschung. Kann man mal so machen, wenn man eine Geschichte erzählen möchte. Das schnulzige „This Lonely World“ sowie das nochmals weicher gewaschene „October Ballad“, eingesungen von Susie Bogdanowicz, fallen dann allerdings doch schon etwas zu sehr aus dem Rahmen und schrammen haarscharf am Rande des Kitsches vorbei – wenn sie diesen nicht sogar schon berühren.

Die Höhepunkte auf „Dreaming City“ liegen ganz klar im Bereich der rockigeren Titel zu Beginn und am Ende des Albums. Hier klingen Glass Hammer packend und mitunter sogar richtiggehend mitreißend. Der fette Orgelsound lässt dabei Erinnerungen zu entsprechenden Rock Bands der frühen 70er Jahre aufkommen. Das abschließende Epos „Watchman On The Walls“ überzeugt schließlich auch den Freund progressiver Musik durch die vielen unterschiedlichen Parts und Stimmungswechsel, die hier sehr geschickt, kurzweilig und nicht konstruiert klingend, miteinander verbunden wurden. Highlight des Albums ist allerdings das tolle „Cold Star“. Viele musikalische Erinnerungen werden in diesem Titel an die ersten Jahre des Progressive Rocks geweckt. Ist das nicht alles schon mal dagewesen? Klar, doch in diesem Lied wird es sehr schön wiederbelebt. 

Fazit: „Dreaming City“ klingt keineswegs langweilig, denn für jede Menge musikalische Abwechslung ist durchaus gesorgt. Durchgängig überzeugend klingt dieses Album allerdings leider auch nicht. Das liegt nicht daran, dass der rockige Anstrich im Mittelteil eher fehlt, sondern daran, dass die Qualität der Lieder dort nicht das Niveau des Beginns und des Endes des Albums erreichen. Für Fans der Band aber natürlich hörenswert. Neun Punkte.

Anspieltipps: Cold Star



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