Donnerstag, 13. Februar 2014

Rhythmische Beobachter – 1 Leben




Rhythmische Beobachter – 1 Leben


Besetzung:

Fredi Grosser – Stimme
Beefeen Altinger – Schlagzeug und Bass
hel.de – Synthesizer
Gogo Eisert – Gitarre


Label: Appartment Entertainment


Erscheinungsdatum: 2008


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Brandenburg (2:11)
2. 3 Worte (5:58)
3. Lofi Part 1(1:37)
4. Madeleine (3:24)
5. Upon Avon (3:03)
6. Viertel (3:02)
7. Lofi Part 2 (3:46)
8. Papa (5:51)
9. Kisses (3:11)
10. Preloaded (4:35)
11. Gloria (4:54)

Gesamtspieldauer: 41:32

Bei der Musik der dritten Platte der Rhythmischen Beobachter aus München, handelt es sich um elektronische, sehr vom Synthesizer dominierte Musik, die mal mit Text, mal ohne sprachlichen Inhalt versehen wurde. Dabei spannt die Band die Stimmungen und Atmosphären von sphärisch schwebend bis hin zu treibenden und pulsierenden Stücken. Beispielhaft stehen hierfür gleich die ersten beiden Nummern. Hält das Stück „Brandenburg“ zunächst noch eine nach vorne preschende Perkussion für den Hörer parat, so überwiegt bei diesem Titel im weiteren Verlauf dann schließlich die losgelöste Stimmung durch wabernde Synthesizer-Klänge. Ganz anders jedoch „3 Worte“. Hier wird dem Rhythmus ein noch deutlich größerer Stellenwert eingeräumt. Der Synthesizer erzeugt - neben den bereits erwähnten sphärischen Sounds - zusätzlich sehr viel treibendere Töne, die dann schließlich noch durch eine melodiöse und eindringliche Gesangslinie ergänzt werden. Ein tolles Lied, welches diese gewisse Nachhaltigkeit und den Wiedererkennungswert in sich trägt.

Nun, so wird die CD fortgesetzt. Instrumentalmusik reiht sich an Titel, auf denen Fredi Grosser singt – oder genau umgekehrt. Das Besondere daran ist auch die sprachliche Mannigfaltigkeit der Titel. Findet die Band bei „3Worte“ noch deutsche Worte, so wählt sie bei „Madeleine“ die französische Sprache. „Viertel“ wird erneut in Deutsch vorgetragen und hält einen treibenden Groove für den Hörer parat. Auf „Papa“ wird dagegen italienisch gesungen. Dieses Mal bekommt das Piano seinen Auftritt. Alles wabert zunächst umher und schließlich entwickelt sich, mit Einsetzen des Gesangs, erneut eine sehr melodiöse und spannende Nummer, die gleichzeitig auch mit den Höhepunkt des Albums darstellt. Hier wird nun auch ein wenig Backgrund-Gesang mit eingebaut und dadurch zusätzlich die Spannung erhöht.

Nun die Sprache der Pop- und Rockmusik darf aber natürlich auch nicht fehlen. Englisch gibt es bei „Kisses“ zu hören, auch wenn sich dies hier nur auf ganz wenige, etwas gehauchte Wörter beschränkt. Rocken können die vier Musiker übrigens auch, wie sie zu Beginn und gegen Ende von „Preloaded“ beweisen. Das klingt an diesen Stellen durchaus hard’n’heavy und stellt somit eine schöne Abwechslung auf der Platte dar. Bei den weiter vorhandenen Titeln handelt es sich allesamt um Instrumentalnummern, die mit der Rhythmik spielen und diese mal mehr, mal weniger zur Geltung kommen lassen und vielleicht noch den ein oder anderen Sprachfetzen aufweisen.

Fazit: Das Schöne an diesem Album der Rhythmischen Beobachter ist, dass sie hier einmal mehr ihr Gespür für die Melodie offenbaren. Zudem ist „1 Leben“ sehr vielschichtig. Mitunter glaubt man Kraftwerk herauszuhören, dann befindet man sich bei Tangerine Dream, schließlich bei freieren Werken des Klaus Schulze. Manches klingt hier zudem ein wenig experimentell, anderes wieder sehr ausgereift. Die Mischung macht es hier. Ein schönes Album mit einigen Höhepunkten, welches mit jedem weiteren Hören zu wachsen versteht. Neun Punkte.

Anspieltipps: 3 Worte, Papa, Reloaded

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