Orchestral Manoeuvres In The Dark (OMD) – Junk Culture
Besetzung:
Paul Humphreys – vocals, roland JP8, emulator, korg preset, acoustic piano, fairlight cmi, celeste, prophet 5
Andy McCluskey – vocals, bass guitar, guitar, roland jp8, emulator, fairlight cmi, latin percussion
Martin Cooper – prophet 5, emulator, tenor and soprano saxophones, roland sh2, marimba
Malcolm Holmes – acoustic and electronic drums, latin percussion, drum computer programming
Gastmusiker:
Gordan Troeller – piano on "Locomotion", jp8 on "White Trash"
Maureen Humphreys – vocals on "Tesla Girls"
Jan Faas, Jan Vennik, Bart van Lier – brass section on "Locomotion" and "All Wrapped Up"
Tony Visconti – brass arrangements on "Locomotion" and "All Wrapped Up"
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1984
Stil: Synthie Pop
Trackliste:
1. Junk Culture (4:06)
2. Tesla Girls (3:51)
3. Locomotion (3:53)
4. Apollo (3:39)
5. Never Turn Away (3:57)
6. Love And Violence (4:40)
7. Hard Day (5:59)
8. All Wrapped Up (4:25)
9. White Trash (4:35)
10. Talking Loud And Clear (4:20)
Gesamtspieldauer: 43:05
Na, da sag doch nochmal einer, dass Synthie-Pop immer nur oberflächlich und synthetisch klingen muss. Dass es auch anders geht beweisen die Engländer von Orchestral Manoeuvres In The Dark, kurz OMD, mit ihrem fünften Studio-Album „Junk Culture“ aus dem Jahr 1984. Nachdem ihre ein Jahr zuvor veröffentlichte Platte „Dazzle Ships“ bei den Käufern weitestgehend durchgefallen war, konnten sich Orchestral Manoeuvres In The Dark mit drei Singleauskopplungen vomn Junk Culture sogar drei Mal in den Single-Charts platzieren. „Tesla Girls“, „Locomotion“ und „Talking Loud And Clear“ erreichten hier vordere Plätze, der Erfolg war also wieder zurückgekehrt.
Klar klingt auch auf „Junk Culture“ einiges wie aus der Retorte entsprungen und lässt in jedem Freund der „handgenmachten“ Musik Panik aufkommen, um nur eben so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Allerdings schaffen es OMD auf diesem Album auch mitunter wirklich sehr schöne Melodiebögen zu entwickeln, derer man sogar noch nach dem zigten Mal des Hörens nicht überdrüssig geworden ist. Bestes Beispiel hierfür stellt der letzte Titel „Talking Loud And Clear“ dar, der durch eine sich langsam entwickelnde Melodie überzeugt, die schließlich in einen sehr sehnsüchtig gespielten Sopran-Saxophon-Teil mündet. Wahrlich gelungen.
Neben etwas Schatten kann auch der instrumentale Titelsong „Junk Culture“ durch seine etwas mystische Stimmung überzeugen. Ebenso gehen die poppigen „Tesla Girls“ und „Locomotion“ durchaus schnell ins Ohr. Dies trifft ebenso auf „Never Turn Away“ zu, bei dem vor allem der Refrain durch eine eingängige, sich im Ohr festsetzende Melodie zu überzeugen weiß. So hört man insgesamt langsamere Abschnitte, die durchaus auch mal sphärische klingen können, neben sehr rhythmischen Einlagen, die zum Mittanzen animieren. Und auch dem Calypso-Sound wird an verschiedenen Stellen des Albums gefrönt, der einen in die Karibik versetzt, ob man das will oder mag oder auch nicht.
Fazit: Abwechslungsreich ist „Junk Culture“ von Orchestral Manoeuvres In The Dark auf jeden Fall geworden. Abwechslungsreicher als so manch anderes Album anderer Bands, die sich demselben Stil verschrieben haben. Nicht alles kann dabei überzeugen, manches klingt durchaus gewöhnungsbedürftig und dürfte nicht jedermanns Geschmack treffen, allerdings wird es niemals langweilig. Dazu gesellen sich noch ein paar wirklich einprägsame Melodien, die das Album auch mit auf Platz 35 der besten Alben des Jahres 1984 katapultierten – bei einer Umfrage mit 35.000 Teilnehmern aus dem Jahr 2013. Die Erfüllung für Synthie-Pop-Fans aber auch etwas, was man durchaus auch mal hören kann, wenn man in diesem Genre nicht so zu Hause ist. Acht Punkte.
Anspieltipps: Talking Loud And Clear
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